Nachdem das ursprünglich angesetzte Abschiedsspiel in der Gruppenliga Frankfurt-Ost im April 2022 aufgrund von Corona-Fällen in der Heimmannschaft abgesagt werden musste und ich danach bereits nach Berlin gezogen war, freute ich mich um so mehr auf das Spiel am vergangenen Sonntag, das mein vorerst letztes Spiel in Hessen sein sollte.
Bei feuchtfröhlichem Wetter trafen der FC Fürth und die SG Langstadt-Babenhausen in der Gruppenliga Darmstadt auf dem Fürther Kunstrasen aufeinander. Für dieses besondere Spiel hatte ich mir Luca Mellin und Thomas Stief als Assistenten gewünscht. Luca, ein langjähriger guter Freund, den ich vor Jahren für die Schiedsrichterei begeistern konnte und in seinem ersten Talentkaderjahr als Mentor fördern durfte, holte ich in Egelsbach ab und wir starteten den Blitzermarathon mit insgesamt 14 Blitzern auf Hin- und Rückfahrt nach Fürth. Thomas, der mich all die Jahre in der Gruppenliga begleitet hatte und stets eine gute Hilfe war, musste aufgrund einer kurzfristigen Ansetzung in Alzenau selbst anreisen. Besonders an ein Ereignis aus der Saison 17/18 erinnere ich mich mit Thomas sehr gerne: Beim Spiel in Unter-Abtsteinach machte Thomas dem lautstark reklamierenden Trainer eine Ansage, die über das gesamte Spielfeld laut und deutlich zu hören war. Selbst mir stellten sich die Nackenhaare auf. Luca begleitete mich in meiner Gruppenliga-Zeit in insgesamt 20 Spielen als Assistent, während Thomas mit einem Spiel weniger auf 19 Spiele kommt. Auch Philip Pietrowski (zehn Spiele mit seiner Unterstützung) sowie Jakob Behrent (acht Spiele mit seiner Unterstützung) haben mich in dieser Zeit auf meinem Weg erwähnenswert begleitet und unterstützt. Für das Abschiedsspiel kamen beide leider nicht in Frage, da Philip als Verbandsliga-SR nicht in der Gruppenliga assistieren darf und Jakob rund 500 Kilometer entfernt in meiner Wahlheimat Berlin als Schiedsrichter aktiv ist. Euch Vieren möchte ich ganz besonders für die sehr geile Zeit im Gespann danken! Jakob und ich werden sicher das ein oder andere Spiel in Berlin noch obendrauf setzen.
Aber zurück nach Fürth, wo es pünktlich zum Aufwärmen anfängt zu regnen. Dennoch ist die Vorfreude groß. In der Kabine stimmen wir uns auf das Spiel ein, das wir mit Headset bestreiten werden (was hier gesprochen wurde unterliegt nach §203 StGB der Schweigepflicht). Das Headset, welches ich mir erst vor kurzem für meine Spielleitungen in der Berlin-Liga (zu Hessen: Verbandsliga) zugelegt hatte, feierte nun also seine Premiere in Hessen. Das Spiel ist in der ersten Halbzeit insgesamt zerfahren und nur selten kommen gute Spielzüge zustande, die meistens aus Abwehrfehlern der beiden Mannschaften resultieren. Diese brachte Fürth in der ersten Halbzeit besser zu Ende und ging mit einer 2:0 Führung in die Kabine. In der zweiten Halbzeit steigern die Gäste ihre Spielqualität vor allem dadurch, dass der Spieler Nr. 7 seine Energie nicht in Zuschauer-Spieler- oder Spieler-Schiedsrichter-Interaktion steckt, sondern sich auf das runde Leder konzentriert. Und das mit Erfolg: Erst trifft er zum 2:2-Zwischenstand, ehe er den Pass zum Führungstreffer spielt. Das Spiel können die Gäste aus Babenhausen nach einem unstrittigen Strafstoß in der 90. Minute schlussendlich mit 4:2 verdient gewinnen. Und weil ihr alle darauf wartet und teils sogar Wetten darauf abgeschlossen habt: Nein, es gab keine rote Karte.
Für mich war es eine sehr schöne Erfahrung, nochmals in der Gruppenliga eingesetzt zu werden und das Spiel mit Luca und Thomas bestreiten zu dürfen. Wir hatten auf und neben dem Platzeine Menge Spaß, was mir als schöner und gelungener Schlussstrich unter meinen fünf Jahren in der Gruppenliga in Erinnerung bleiben wird. Danke an die Region Frankfurt (vor allem Kevin Sürer), die mir dieses Spiel ermöglicht hat.
Auch, wenn es mein letztes Spiel im Kreise der SRVGG Offenbach war, bin ich nicht aus der Welt. Hier habe ich seit 2014 viele neue Freunde gefunden, mit denen ich in Kontakt bleiben möchte und werde. Und auch der neue Trend der SRVGG, viele Lehrveranstaltungen und Fahrten nach Berlin zu unternehmen, freut mich natürlich sehr. Ihr seid bei mir immer willkommen!
An dieser Stelle möchte ich mich bei allen bedanken, die mich auf dem Weg unterstützt haben. Neben den im Bericht genannten Freunden, ist auch Adil Challioui zu nennen, der mich im KOL-Förderkader gefördert und unterstützt hat. Die sehr langen und häufigen Telefonate werde ich vielleicht ein bisschen vermissen! Danke auch an Michael, der mir immer mit Rat und Tat zur Seite stand. Danke an die SRVGG für das mir geschenkte Vertrauen, die Aufgabe des BfÖs zu übertragen – ich hoffe, ich konnte euch mit der „neuen“ Webseite etwas zurückgeben.
Besonders möchte ich mich aber bei meinem KSO Volker bedanken, der mir meine ersten Spiele als Schiedsrichter zugeteilt hat und der Erste war, der bei meinen Spielen bereits im Jahr 2015 an der Seite stand und mich gecoacht hat. Er hat mir immer wieder gezeigt, wie viel er von mir als Schiedsrichter hält und mich in meinem Bestreben nach dem Aufstieg zum Gespannführer unterstützt. Ohne seine Unterstützung hätte ich es definitiv nicht mit nur 17 Jahren in die Gruppenliga geschafft. Mit der Energie und Motivation, die ich seit deinen vielen warmen Worten in den Coachings in mir Trage, werde ich in Berlin weiter alles für faire Spielleitungen geben. Du wirst mir immer im Herzen als Motivation und Leidenschaft für dieses wunderschöne Hobby bleiben! Danke für deine Unterstützung. Du fehlst im Kreise der SRVGG Offenbach und auf dieser Welt!
Danke, Volker!
Comments